Aus den Sammlungen: Die Marlene Dietrich Collection Berlin der Deutschen Kinemathek

20.05.2020 Wiebke Hauschildt (Online-Redaktion)

Die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen öffnete 1963 in Berlin ihre Türen. Gegenstand der Sammlungstätigkeit ist alles, was zur deutschen Film- und Fernsehgeschichte gehört – darunter die Vorlässe des Regisseurs Werner Herzog, die Filmplakate Josef Fennekers, bedeutende Drehbücher von Carl Mayer bis Christian Petzold ebenso wie der Nachlass Marlene Dietrichs (1901–1992). 

Die Marlene Dietrich Collection Berlin ist die neueste Sammlung der Deutschen Kinemathek, die in der Deutschen Digitalen Bibliothek zu sehen ist. 1993 wurde der Marlene Dietrich Nachlass von der Kinemathek übernommen, welcher beinahe lückenlos das Leben der Schauspielerin und Sängerin dokumentiert. Im Archiv befinden sich mehr als 45.000 Blatt Korrespondenzen, über 16.000 Fotografien und über 3.000 textile Objekte. 

Über 1.300 dieser Fotografien sind nun in der DDB abrufbar und an dieser Stelle wollen wir einen kurzen Eindruck von dieser außergewöhnlichen Sammlung vermitteln.

Der Fotograf Erich Sellin betrieb von 1890–1910 sein Fotoatelier „Unter den Linden“ in Berlin. Bekannt wurde Sellin für seine „Kaiserfotos“, sein Geschäft war die klassische Porträtfotografie. Die bekanntesten Kinderfotos, die noch heute von Marlene Dietrich und ihrer Familie existieren, sind in Sellins Atelier gemacht worden. 

Marlene Dietrich wurde 1901 in Berlin Schöneberg als Marie Magdalene Dietrich geboren und wuchs als Tochter eines Polizeileutnants auf. Nach dem Tod des Vaters heiratete ihre Mutter erneut und die Familie zog 1914 nach Dessau.

Ab 1921 war Marlene Dietrich wieder in Berlin, wo sie in diversen Theaterstücken und Filmen mitwirkte. Ihren Durchbruch als Schauspielerin hatte sie schließlich mit dem Film „Der blaue Engel“ (1930). Nach dem großen Erfolg als „femme fatale“ Lola Lola folgte sie dem Regisseur des Films Josef von Sternberg in den dreißiger Jahren nach Hollywood. 

1939 legte Dietrich ihre deutsche Staatsbürgerschaft ab, nahm die US-amerikanische an und war fest entschlossen, ihren Anteil im Kampf gegen den Nationalsozialismus zu leisten. Während des Zweiten Weltkriegs trat sie vor amerikanischen Soldaten in Europa und Afrika als eine der beliebtesten Akteurinnen der Truppenbetreuung auf. Ihr Engagement ist in vielen Fotografien dokumentiert, 1947 erhielt Marlene Dietrich die „Medal of Freedom“, die höchste Auszeichnung für Zivilisten in den USA.

Marlene Dietrich starb im Mai 1992 in Paris. Sie wurde auf dem Berliner Friedhof Schöneberg III nahe ihrer Mutter beigesetzt. Im Mai 2002 wurde ihr posthum die Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin verliehen. 


Die Marlene Dietrich Collection in der Deutschen Digitalen Bibliothek

Die Bestände der Kinemathek in der Deutschen Digitalen Bibliothek


Quellen

Die Marlene Dietrich Collection der Kinemathek

Marlene Dietrich bei Wikipedia

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler machen. Aber ein bisschen früher, damit ich mehr davon habe.
Marlene Dietrich
Schlagworte: