Die Drahtherstellung vor 500 Jahren
Nein, ein Drahtzieher gehört nicht zwingend ins Gefängnis, auch wenn unser heutiger Sprachgebrauch diese Vermutung nahelegt. Denn ursprünglich verdiente er sein tägliches Geld damit, Drähte herzustellen – im Fachjargon: Drähte zu ziehen.
Dass der Begriff heutzutage negativ behaftet ist und für einen Menschen steht, der im Hintergrund ein Verbrechen plant, hängt jedoch nicht mit der Drahtherstellung zusammen; vielmehr gibt es eine Verbindung zu den Marionettenspieler*innen. Diese wurden und werden umgangssprachlich als Strippen- oder auch Drahtzieher*innen bezeichnet. Die Verbindung hin zum versteckten Verbrechen ist offensichtlich, denn auch Marionettenspieler*innen befindet sich unsichtbar im Hintergrund und lassen die Puppen vermeintlich alleine die Arbeit machen.