Menschliche Figur (Rundplastik)

Menschliche Figur (Rundplastik)

Fragment einer Skulptur aus Kalkstein. Das überlebensgroße Fragment zeigt eine linke Hand mit einem Teil des Unterarmes einer Statue. Die Hand mit langen schlanken Fingern hält das Gesäß eines sehr kleinen nackten Kindes, von dem nur die Rückseite ausgearbeitet ist. Details waren auf der Vorderseite offenbar nicht angelegt. Darstellungen von Frauen mit unproportional kleinen Kindern sind auch von den Wandmalereien des zeitgenössischen Wüstenschlosses Qusair Amra (Jordanien) bekannt: Dort sind badende Frauen mit kleinen nackten Kindern dargestellt. Das Skulpturenfragment aus Mschatta stammt allerdings aus dem Thronsaal und muss wohl dementsprechend in einem anderen Zusammenhang gesehen werden. Gefunden im Thronsaal. Überlebensgroße Statuen von Frauen, Männern und Tieren gehörten zur Ausstattung des Wüstenschlosses von Mschatta. Bis heute sind die Fragmente von über 20 Statuen im sogenannten Thronsaal sowie in der Säulenhalle im Eingangsbereich entdeckt worden. Eine derartige Ausstattung ist auch aus den zentralen Bereichen anderer umaiyadischer Paläste bekannt, wo große Skulpturen aus Stuck nachgewiesen werden konnten. Sie zeigen, dass in frühislamischer Zeit im weltlichen Umfeld der Kalifenpaläste das sogenannte Bilderverbot des Islam keine spezielle Beachtung fand. Das Statuenfragment gelangte 1903 zusammen mit der Palastfassade als Geschenk des osmanischen Sultans an Kaiser Wilhelm II. nach Berlin.

Material/Technik
Kalkstein, geschnitten, eingeschnitten
Maße
Höhe: 13,5 cm
Breite: 27,8 cm
Tiefe: 12,6 cm
Standort
Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
I. 6185

Verwandtes Objekt und Literatur

Klassifikation
Stein

Ereignis
Herstellung
(wo)
Herkunft (Allgemein): Jordanien
Fundort: Mschatta
(wann)
um 740

Rechteinformation
Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
17.03.2023, 08:10 MEZ

Objekttyp


  • Menschliche Figur (Rundplastik)

Entstanden


  • um 740

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