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Umfang
54
Anmerkungen
NZfM 78 (Nr. 44, 2.11.1911), S. 612: "Das THEATERKONZERT wurde mit der Hungaria eröffnet. Sie gehört nicht zu den besten Schöpfungen Liszt[s] und wirkt namentlich gegen den Schluss hin ziemlich äusserlich. [...] Wundervoll spielte Lamond den Totentanz. Das grandiose, atembeengende Werk riss auch zu stürmischen Beifall hin. Ehern, unerbittlich wuchtig brausen Oktavengänge; das jungfräuliche Thema dagegen hätte ich noch etwas sanfter gewünscht. Jedenfalls war Lamonds Leistung die trefflichste des ganzen Konzertes. Denn die Faustsinfonie, die nun folgte, konnte mir weniger behagen. Es fehlte wohl Peter Raabe, dem verdienstvollen Dirigenten, am Klangsinn. [...] An Applaus fehlte es natürlich nicht." Weimarische Zeitung Nr. 249, 22. Oktober 1911, S. 2 [über das Festkonzert der Großherzogl. Hofkapelle zur „Liszt=Zentenarfeier“]: Der Rezensent geht zunächst auf die Bedeutung Liszts für Weimar ein, die er in erster Linie darin sieht, dass er dort eine Wagner-Rezeption einleitete, die ohnegleichen sei. „All das gibt Weimar das Recht und die Pflicht, die Kunst seines großen einstigen Bürgers zu pflegen und zu feiern. In der großen Reihe von Liszt=Feiern in Weimar nahm das gestrige FESTKONZERT DER GROßHERZOGLICHEN HOFKAPELLE den ersten Platz ein. Die Hofkapelle war auf hundert Mann verstärkt worden, und gestaltete die Feier unter der bewährten Leitung PETER RAABES zu einer würdigen Huldigung.“ Die Werke werden dann im Einzelnen besprochen. Zum TOTENTANZ heißt es beispielsweise: „Am Klavier schloß Frederic Lamond die düsteren Schönheiten dieser Tonmalerei meisterhaft auf. Der plastische, gewaltig sich aufdrängende Ton des Meisters, die herbe Tragik, die durch sein Spiel wehte, wurde dem malerischen Programm, das sich Liszt hier gestellt, durchaus gerecht. Das Orchester, das in dem polyphonen, düsteren Chaos das Motiv des Entsetzens und des Grauens in allen Variationen wiederzugeben hat, offenbarte trefflich die feine Kontrapunktik dieses Werkes. Ergriffen ruhten am Schluss die Zuhörer, und erst nach Sekunden löste sich die Spannung in stürmischen Beifall für Frederic Lamond und die übrigen Künstler.“ Der Chor der FAUST-SYMPHONIE wurde von insgesamt 150 Sängern ausgeführt. Zusammengefunden hatten sich der Lehrergesangverein Weimar, der Männergesangverein „Arion“, der Hoftheaterchor sowie der Hoftheater-Verstärkungschor. Das Fazit des Rezensenten lautet: „So hat die Liszt=Jahrhundert=Feier, an der auf eine Einladung der Hoftheater=Intendanz hin viele Schüler und Verwandte Liszts, u.a. der Strafrechtslehrer v. LISZT in Berlin, teilgenommen haben, einen erhebenden Anfang genommen. Die Auswahl des Programms des gestrigen Abends wird den vollen Beifall aller LISZT=Freunde finden: ein frühes Werk, die HUNGARIA, offenbart das glühende Empfinden LISZTS für seine Heimat. der TOTENTANZ läßt die geniale Tonmalerei seiner symphonischen Dichtungen erkennen, und die Faust=Symphonie konnte man schon deshalb begrüßen, als sie 1857 an derselben Kunststätte aufgeführt worden war. – Für sein hervorragend schönes Spiel ist Frederic Lamond vom Großherzog von Sachsen zum Professor ernannt worden.“
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