Urkunden
Abt und Konvent zu Weingarten schließen unter Beteiligung des Klosters Einsiedeln als Inhaber der Vogtei Ittendorf einen Vergleich mit Bürgermeister und Rat der Reichsstadt Überlingen in Streit über die Verteilung der Reissteuern, namentlich der schwedischen Satisfaktionsgelder, worüber auch ein Prozeß am Reichskammergericht anhängig war. Es wird festgelegt, daß auf Weingarten wegen seiner Leibeigenen in der Vogtei Ittendorf zu Hagnau, Kippenhausen, Frenkenbach sowie auf den vier weingartischen Gütern zu Ried in Immenstaad ein Anteil von 1200 fl entfällt. Da das Kloster bereits 1689 fl eingenommen hat, wird der Rest von 489 fl der Stadt Überlingen gutgeschrieben.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 K U 402
- Alt-/Vorsignatur
-
GLAK 7/482
- Maße
-
24,2 x 37,6 (Höhe x Breite)
- Sprache der Unterlagen
-
Deutsch
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Aussteller: Abt und Konvent zu Weingarten
Empfänger: Bürgermeister und Rat der Reichsstadt Überlingen
Siegler: Aussteller, Stadt Überlingen, Einsiedeler Statthalterei Ittendorf
Überlieferungsart: Ausfertigung
Siegelbeschreibung: 4 S. in Holzkapsel
- Kontext
-
Weingarten, Benediktinerkloster, Karlsruher Ablieferung: Urkunden >> Urkunden
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 K Weingarten, Benediktinerkloster, Karlsruher Ablieferung: Urkunden
Indexbegriff Ort
Einsiedeln, Kt. Schwyz [CH]; Kloster
Frenkenbach : Kippenhausen, Immenstaad am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Hagnau am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Immenstaad am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Ittendorf : Markdorf FN; Statthalter
Ittendorf : Markdorf FN; Vogtei
Ittendorf : Markdorf FN; Vogtei, Weingartener Leibeigene
Kippenhausen : Immenstaad am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Ried, aufgeg. in Immenstaad am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Überlingen FN; Bürgermeister und Rat
Weingarten RV; Kloster, Abt und Konvent
Frenkenbach : Kippenhausen, Immenstaad am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Hagnau am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Immenstaad am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Ittendorf : Markdorf FN; Statthalter
Ittendorf : Markdorf FN; Vogtei
Ittendorf : Markdorf FN; Vogtei, Weingartener Leibeigene
Kippenhausen : Immenstaad am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Ried, aufgeg. in Immenstaad am Bodensee FN; Weingartener Eigenleute
Überlingen FN; Bürgermeister und Rat
Weingarten RV; Kloster, Abt und Konvent
Laufzeit
1680 Dezember 19 (den neunzehenden monaths tag Decembris)
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:48 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1680 Dezember 19 (den neunzehenden monaths tag Decembris)
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![Abt und Konvent zu Weingarten schließen einen Vertrag mit Bürgermeister und Rat der Stadt Überlingen unter Einschluß des Stifts Einsiedeln als Inhaber der Vogtei Ittendorf wegen der weingartischen Leibeigenen in der Vogtei, insbesondere deren Kriegssteuern ("Reissteuern"). Es wird unter anderem festgesetzt, daß die Leibeigenen in Hagnau, Kippenhausen, Frenkenbach und auf den vier weingartischen Höfen zu Ried in Immenstaad mit 6 fl pro 100 fl Vermögen veranlagt werden sollen. Unterschrieben von Abt Alfons [I. Stadelmayr], Prior Vincentius Kopp, Nikolaus Mader, Dr. Andreas Waibel und Pater Benno Zimmermann, Statthalter in Ittendorf.](/assets/placeholder/searchResultMediaNoDigitisedMedia.png)
Abt und Konvent zu Weingarten schließen einen Vertrag mit Bürgermeister und Rat der Stadt Überlingen unter Einschluß des Stifts Einsiedeln als Inhaber der Vogtei Ittendorf wegen der weingartischen Leibeigenen in der Vogtei, insbesondere deren Kriegssteuern ("Reissteuern"). Es wird unter anderem festgesetzt, daß die Leibeigenen in Hagnau, Kippenhausen, Frenkenbach und auf den vier weingartischen Höfen zu Ried in Immenstaad mit 6 fl pro 100 fl Vermögen veranlagt werden sollen. Unterschrieben von Abt Alfons [I. Stadelmayr], Prior Vincentius Kopp, Nikolaus Mader, Dr. Andreas Waibel und Pater Benno Zimmermann, Statthalter in Ittendorf.
Notar Michael Muschgay, Sekretär des Klosters Weingarten, beurkundet die im Weingartener Hof zu Hagnau in Gegenwart des Abts Alfons [I. Stadelmayr] und des Dr. iur. Johann Francisc Sprenger, Rat und Kanzler des Klosters, vorgenommene Huldigung der Weingartener Leibeigenen in der Vogtei Ittendorf, namentlich in den Orten Hagnau, Frenkenbach, Reute, Ittendorf, Hundweiler, Kippenhausen und Hornlachen (=Harlachen). Nach einer Ansprache Dr. Sprengers gratulieren die Leibeigenen durch Hofmeister Heinrich Bürck dem Abt zur Wahl und leisten den Huldigungseid.
Von Bruder Her[mann?] genannt Ufhover, Konverse in Weingarten und Pfleger ("procurator") des Hofs zu Hagnau ("Hagenowe"), erstelltes Verzeichnis (Zinsrodel) von Besitzungen und Einkünften des genannten Hofs, namentlich bezeugt von Burchardus genannt Selman und Meiern ("villici") des Hofs in Frenkenbach ("Freinkenbach"). Aufgeführt werden Abgaben an Geld, Getreide und anderem mit den Namen der Zinspflichtigen aus den Orten Hagnau, Rieth (=Ried), "Enahoven", Kippenhausen, Rüti (=Reute), Hundweiler, "Wolfshusen", Frenkenbach (mit Anhube, Niederhof, Sutershub), Weiler ("Willar"), ferner in den auswärtigen Besitzungen Rambrehtzhoven (=Rammetshofen), Lottenweiler, Craigenberg (=Krehenberg) und Ellenweiler. Angefügt Auflistung der von dem ausstellenden Pfleger getätigten Güterkäufe (Höfe, Äcker, Wälder, Weinberge, Wiesen) in Hagnau, Rüti (=Reute), Weiler, Frenkenbach, "Schairtlinsmüli". Dazwischen bzw. am Schluß Notizen über Leibeigenschaft sowie Dienst- und Gerichtspflichtigkeit der Bauern gegenüber dem Abt bzw. dessen Hof in Hagnau.
Notar Georg Krenckel, Bürger zu Altdorf genannt Weingarten, beurkundet die im Weingartener Hof zu Hagnau in Gegenwart des Abts Franciscus [Dietrich] und zweier Konventualen stattfindende Huldigung der in der Vogtei Ittendorf ansässigen Weingartener Leibeigenen zu Hagnau, Frenkenbach, Reute, Ittendorf, Gundtweiler (=Gundertweiler), Kippenhausen und Immenstaad. Anwesend waren ferner Dr. iur. Albrecht Everhardt, kaiserlicher Rat, und Johann Martini, Weingartener Sekretär. Nach einem Vortrag Dr. Everhardts, in dem er den Leibeigenen versprach, der Abt wolle ihnen ein gnädiger Herr, "ja vatter" sein, gratulierte Johann Raminger als weingartischer Hofmeister in Hagnau namens der Leibeigenen zum Antritt der Regierung. Darauf erfolgte die Huldigung, wobei der Sekretär die Eidesformel verlas.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten vergleichen sich mit Bürgermeister, Rat und Gemeinde von Überlingen über nachbarliche Streitigkeiten, betreffend unter anderem Jurisdiktion im Weingartener Hof zu Hagnau, in der Kraftshube und der Karrerin Gütlein, Weingartener Leibeigene in den Vogteien Ittendorf und Hagnau, namentlich Heiraten mit Überlinger Leibeigenen, Geltung Überlinger Statuten für die Weingartener, Vereidigung der Torkelleute, Reisgeld, Bevogtung der Weingartener Leibeigenen, Heiligenrechnung in Kippenhausen.
Konrad Pfau von Frickingen, ehemaliger Bannwart im Weingartener Hof zu Hagnau, übergibt Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, altershalber für ein Leibgeding im Weingartener Hof zu Hagnau zwei Zinsbriefe, einen über 1 fl 15 Böhmisch, ausgestellt von Veit Spiegler zu Frenkenbach am St. Georgstag (23. April) 1548, den anderen über 17 Böhmisch, ausgestellt von Hans Pfau in Immenstaad an Jubilate (8. Mai) 1541.
Raphael [Gottrau], Abt, sowie Dekan und Kapitel von Einsiedeln verkaufen Willibald [Kobolt], Abt von Weingarten, für 132000 fl die Herrschaft und Vogtei Ittendorf und Hagnau, wie sie 1650 von Stadt und Spital Überlingen erworben wurden. Verkauft werden ferner Zehntrechte in Markdorf, Frenkenbach und Kippenhausen sowie das "dörfli" Wirrensegel, wie man es 1652 vom Kloster Salem an sich gebracht hat. Ausgenommen vom Verkauf sind die Vogtei Anhausen (=Ahausen) und die dortige Untermühle, die vom Stift Lindau zu Lehen rührt, rückständige Darlehen und Forderungen an die Untertanen sowie Lagerfässer in Ittendorf, Hagnau und Markdorf. Weingarten will auch daran mitwirken, daß Einsiedeln beim Reichshofrat die malefizische hohe Obrigkeit der Propstei St. Gerold zuerkannt wird. Es gewährt weitere Zugeständnisse bei der Aberntung von Reben St. Gerolds in der Herrschaft Blumenegg. Weitere Bestimmungen betreffend Stiftung einer Kaplanei und die Fabrik in Ittendorf.
Hans Waibel, Zunftmeister und Ausvogt der Vogtei Ittendorf, Konrad Eschlinsperger, beide des Rats, Christoph Betz d.Ä. zu Ittendorf, alle Bürger zu Überlingen, Martin R[...], Ammann in Hagnau, entscheiden als von Bürgermeister und Rat zu Überlingen ernannte Schiedsleute zwischen Ammann, Dorfmeister und Gemeinde zu Kippenhausen bzw. Reute in einer Weidestreitigkeit an einem Ort genannt "im Roßenriet". Die Schiedsleute legen nach Augenscheineinnahme die beiderseitigen Weidebezirke fest.
Heinz Weber genannt "Dätzahainz" zu Frenkenbach bekennt, daß Erhard [Fridang], Abt zu Weingarten, ihm, seiner Ehefrau Anne Schäffelerin und allen jetzt vorhandenen und noch kommenden Kindern auf Lebenszeit zwei Güter in Frenkenbach verliehen hat, eines genannt der Meierhof ("Maigerhof"), das andere Jäken Pantelis Gut. Die Beliehenen entrichten jährlich für den Meierhof 1 lb 10 ß d in der jeweils zu Hagnau gängigen Währung, 3 Malter Vesen, 2 Malter 10 Viertel Hafer Konstanzer Maßes, 4 Herbsthühner, 100 Eier. Von dem Meierhof müssen sie jährlich 2 Fuder Mist mit ihrem Wagen an den Ackerbau des Klosters zu Hagnau führen, während der Ernte zwei Tage lang Garben in den dortigen Weingartener Hof. Weiter leisten sie Dienste mit Mist- und Holzfuhren sowie Ackern ("eren"=Aren). In den nach Frenkenbach gehörenden Wäldern dürfen sie nur im bisher üblichen Umfang Holz holen. Sie bezahlen auch das jährliche Vogtgeld nach Ittendorf. Von dem kleineren Gut entrichten sie, was bisher üblich war und sich aus den Rödeln des Klosters ergibt, ferner leisten sie Dienste und zahlen das Vogtrecht nach Ittendorf. Der Abt kann den Weiher in Frenkenbach vergrößern ohne Minderung der Zinsen.
Martin Krumb, Ammann der Stadt Überlingen in Hagnau, beurkundet Urteil des Gerichts in Streit des Balthasar Stamler, Simon Ainhart und Genossen zu Kippenhausen mit Hans Raiter, Weingartener Hofmeister in Hagnau, über 2 Stück vergantete Reben des Martin Maug von Kippenhausen am Fuchsberg zwischen Lux Rieters und Hans Straussers Reben. Streit, ob Stamler und Genossen gewußt haben, daß der Weingarten wüst und in Unbau lag. Da sie den ihnen auferlegten Parteieid nicht leisten, obsiegt Weingarten.
Martin Krumb, Ammann der Stadt Überlingen in Hagnau, beurkundet Gantbrief des Gerichts. Darin werden auf Antrag von Jos Zipperlin, Schaffner des Veit Raiter, Konventual zu Weingarten und Hofherr des Münchhofs in Hagnau, dem Kloster 2 Rebstücke zugesprochen. Die Martin Maug in Kippenhausen gehörenden Rebstücke am Fuchsberg zwischen den Reben Lukas Rieters und Hans Straussers zu Frenkenbach waren wegen rückständiger Bodenzinsen von 6 Eimern Wein jährlich vergantet worden.
Martin Krumb, Ammann der Stadt Überlingen in Hagnau, beurkundet Gantbrief des Gerichts auf Antrag des Hans Raiter, Hofmeister im Weingartener Hof zu Hagnau, betreffend ein Rebstück in Kippenhausen, das Andreas Utz von Reute gehörte. Es grenzt an Jörg Utz von Reute und den Acker genannt "an dem Herberg" des Bastian Glatthar in Kippenhausen. Das Grundstück war von Büttel und Gantknecht Hans Rösch wegen rückständiger Zinsen für 28 fl Kapital nebst Zinsen vergantet worden.
Abt und Konvent zu Weingarten schließen einen Vertrag mit Bürgermeister und Rat der Stadt Überlingen unter Einschluß des Stifts Einsiedeln als Inhaber der Vogtei Ittendorf wegen der weingartischen Leibeigenen in der Vogtei, insbesondere deren Kriegssteuern ("Reissteuern"). Es wird unter anderem festgesetzt, daß die Leibeigenen in Hagnau, Kippenhausen, Frenkenbach und auf den vier weingartischen Höfen zu Ried in Immenstaad mit 6 fl pro 100 fl Vermögen veranlagt werden sollen. Unterschrieben von Abt Alfons [I. Stadelmayr], Prior Vincentius Kopp, Nikolaus Mader, Dr. Andreas Waibel und Pater Benno Zimmermann, Statthalter in Ittendorf.
Notar Michael Muschgay, Sekretär des Klosters Weingarten, beurkundet die im Weingartener Hof zu Hagnau in Gegenwart des Abts Alfons [I. Stadelmayr] und des Dr. iur. Johann Francisc Sprenger, Rat und Kanzler des Klosters, vorgenommene Huldigung der Weingartener Leibeigenen in der Vogtei Ittendorf, namentlich in den Orten Hagnau, Frenkenbach, Reute, Ittendorf, Hundweiler, Kippenhausen und Hornlachen (=Harlachen). Nach einer Ansprache Dr. Sprengers gratulieren die Leibeigenen durch Hofmeister Heinrich Bürck dem Abt zur Wahl und leisten den Huldigungseid.
Von Bruder Her[mann?] genannt Ufhover, Konverse in Weingarten und Pfleger ("procurator") des Hofs zu Hagnau ("Hagenowe"), erstelltes Verzeichnis (Zinsrodel) von Besitzungen und Einkünften des genannten Hofs, namentlich bezeugt von Burchardus genannt Selman und Meiern ("villici") des Hofs in Frenkenbach ("Freinkenbach"). Aufgeführt werden Abgaben an Geld, Getreide und anderem mit den Namen der Zinspflichtigen aus den Orten Hagnau, Rieth (=Ried), "Enahoven", Kippenhausen, Rüti (=Reute), Hundweiler, "Wolfshusen", Frenkenbach (mit Anhube, Niederhof, Sutershub), Weiler ("Willar"), ferner in den auswärtigen Besitzungen Rambrehtzhoven (=Rammetshofen), Lottenweiler, Craigenberg (=Krehenberg) und Ellenweiler. Angefügt Auflistung der von dem ausstellenden Pfleger getätigten Güterkäufe (Höfe, Äcker, Wälder, Weinberge, Wiesen) in Hagnau, Rüti (=Reute), Weiler, Frenkenbach, "Schairtlinsmüli". Dazwischen bzw. am Schluß Notizen über Leibeigenschaft sowie Dienst- und Gerichtspflichtigkeit der Bauern gegenüber dem Abt bzw. dessen Hof in Hagnau.
Notar Georg Krenckel, Bürger zu Altdorf genannt Weingarten, beurkundet die im Weingartener Hof zu Hagnau in Gegenwart des Abts Franciscus [Dietrich] und zweier Konventualen stattfindende Huldigung der in der Vogtei Ittendorf ansässigen Weingartener Leibeigenen zu Hagnau, Frenkenbach, Reute, Ittendorf, Gundtweiler (=Gundertweiler), Kippenhausen und Immenstaad. Anwesend waren ferner Dr. iur. Albrecht Everhardt, kaiserlicher Rat, und Johann Martini, Weingartener Sekretär. Nach einem Vortrag Dr. Everhardts, in dem er den Leibeigenen versprach, der Abt wolle ihnen ein gnädiger Herr, "ja vatter" sein, gratulierte Johann Raminger als weingartischer Hofmeister in Hagnau namens der Leibeigenen zum Antritt der Regierung. Darauf erfolgte die Huldigung, wobei der Sekretär die Eidesformel verlas.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten vergleichen sich mit Bürgermeister, Rat und Gemeinde von Überlingen über nachbarliche Streitigkeiten, betreffend unter anderem Jurisdiktion im Weingartener Hof zu Hagnau, in der Kraftshube und der Karrerin Gütlein, Weingartener Leibeigene in den Vogteien Ittendorf und Hagnau, namentlich Heiraten mit Überlinger Leibeigenen, Geltung Überlinger Statuten für die Weingartener, Vereidigung der Torkelleute, Reisgeld, Bevogtung der Weingartener Leibeigenen, Heiligenrechnung in Kippenhausen.
Konrad Pfau von Frickingen, ehemaliger Bannwart im Weingartener Hof zu Hagnau, übergibt Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, altershalber für ein Leibgeding im Weingartener Hof zu Hagnau zwei Zinsbriefe, einen über 1 fl 15 Böhmisch, ausgestellt von Veit Spiegler zu Frenkenbach am St. Georgstag (23. April) 1548, den anderen über 17 Böhmisch, ausgestellt von Hans Pfau in Immenstaad an Jubilate (8. Mai) 1541.
Raphael [Gottrau], Abt, sowie Dekan und Kapitel von Einsiedeln verkaufen Willibald [Kobolt], Abt von Weingarten, für 132000 fl die Herrschaft und Vogtei Ittendorf und Hagnau, wie sie 1650 von Stadt und Spital Überlingen erworben wurden. Verkauft werden ferner Zehntrechte in Markdorf, Frenkenbach und Kippenhausen sowie das "dörfli" Wirrensegel, wie man es 1652 vom Kloster Salem an sich gebracht hat. Ausgenommen vom Verkauf sind die Vogtei Anhausen (=Ahausen) und die dortige Untermühle, die vom Stift Lindau zu Lehen rührt, rückständige Darlehen und Forderungen an die Untertanen sowie Lagerfässer in Ittendorf, Hagnau und Markdorf. Weingarten will auch daran mitwirken, daß Einsiedeln beim Reichshofrat die malefizische hohe Obrigkeit der Propstei St. Gerold zuerkannt wird. Es gewährt weitere Zugeständnisse bei der Aberntung von Reben St. Gerolds in der Herrschaft Blumenegg. Weitere Bestimmungen betreffend Stiftung einer Kaplanei und die Fabrik in Ittendorf.
Hans Waibel, Zunftmeister und Ausvogt der Vogtei Ittendorf, Konrad Eschlinsperger, beide des Rats, Christoph Betz d.Ä. zu Ittendorf, alle Bürger zu Überlingen, Martin R[...], Ammann in Hagnau, entscheiden als von Bürgermeister und Rat zu Überlingen ernannte Schiedsleute zwischen Ammann, Dorfmeister und Gemeinde zu Kippenhausen bzw. Reute in einer Weidestreitigkeit an einem Ort genannt "im Roßenriet". Die Schiedsleute legen nach Augenscheineinnahme die beiderseitigen Weidebezirke fest.
Heinz Weber genannt "Dätzahainz" zu Frenkenbach bekennt, daß Erhard [Fridang], Abt zu Weingarten, ihm, seiner Ehefrau Anne Schäffelerin und allen jetzt vorhandenen und noch kommenden Kindern auf Lebenszeit zwei Güter in Frenkenbach verliehen hat, eines genannt der Meierhof ("Maigerhof"), das andere Jäken Pantelis Gut. Die Beliehenen entrichten jährlich für den Meierhof 1 lb 10 ß d in der jeweils zu Hagnau gängigen Währung, 3 Malter Vesen, 2 Malter 10 Viertel Hafer Konstanzer Maßes, 4 Herbsthühner, 100 Eier. Von dem Meierhof müssen sie jährlich 2 Fuder Mist mit ihrem Wagen an den Ackerbau des Klosters zu Hagnau führen, während der Ernte zwei Tage lang Garben in den dortigen Weingartener Hof. Weiter leisten sie Dienste mit Mist- und Holzfuhren sowie Ackern ("eren"=Aren). In den nach Frenkenbach gehörenden Wäldern dürfen sie nur im bisher üblichen Umfang Holz holen. Sie bezahlen auch das jährliche Vogtgeld nach Ittendorf. Von dem kleineren Gut entrichten sie, was bisher üblich war und sich aus den Rödeln des Klosters ergibt, ferner leisten sie Dienste und zahlen das Vogtrecht nach Ittendorf. Der Abt kann den Weiher in Frenkenbach vergrößern ohne Minderung der Zinsen.
Martin Krumb, Ammann der Stadt Überlingen in Hagnau, beurkundet Urteil des Gerichts in Streit des Balthasar Stamler, Simon Ainhart und Genossen zu Kippenhausen mit Hans Raiter, Weingartener Hofmeister in Hagnau, über 2 Stück vergantete Reben des Martin Maug von Kippenhausen am Fuchsberg zwischen Lux Rieters und Hans Straussers Reben. Streit, ob Stamler und Genossen gewußt haben, daß der Weingarten wüst und in Unbau lag. Da sie den ihnen auferlegten Parteieid nicht leisten, obsiegt Weingarten.
Martin Krumb, Ammann der Stadt Überlingen in Hagnau, beurkundet Gantbrief des Gerichts. Darin werden auf Antrag von Jos Zipperlin, Schaffner des Veit Raiter, Konventual zu Weingarten und Hofherr des Münchhofs in Hagnau, dem Kloster 2 Rebstücke zugesprochen. Die Martin Maug in Kippenhausen gehörenden Rebstücke am Fuchsberg zwischen den Reben Lukas Rieters und Hans Straussers zu Frenkenbach waren wegen rückständiger Bodenzinsen von 6 Eimern Wein jährlich vergantet worden.
Martin Krumb, Ammann der Stadt Überlingen in Hagnau, beurkundet Gantbrief des Gerichts auf Antrag des Hans Raiter, Hofmeister im Weingartener Hof zu Hagnau, betreffend ein Rebstück in Kippenhausen, das Andreas Utz von Reute gehörte. Es grenzt an Jörg Utz von Reute und den Acker genannt "an dem Herberg" des Bastian Glatthar in Kippenhausen. Das Grundstück war von Büttel und Gantknecht Hans Rösch wegen rückständiger Zinsen für 28 fl Kapital nebst Zinsen vergantet worden.
Abt und Konvent zu Weingarten schließen einen Vertrag mit Bürgermeister und Rat der Stadt Überlingen unter Einschluß des Stifts Einsiedeln als Inhaber der Vogtei Ittendorf wegen der weingartischen Leibeigenen in der Vogtei, insbesondere deren Kriegssteuern ("Reissteuern"). Es wird unter anderem festgesetzt, daß die Leibeigenen in Hagnau, Kippenhausen, Frenkenbach und auf den vier weingartischen Höfen zu Ried in Immenstaad mit 6 fl pro 100 fl Vermögen veranlagt werden sollen. Unterschrieben von Abt Alfons [I. Stadelmayr], Prior Vincentius Kopp, Nikolaus Mader, Dr. Andreas Waibel und Pater Benno Zimmermann, Statthalter in Ittendorf.
Notar Michael Muschgay, Sekretär des Klosters Weingarten, beurkundet die im Weingartener Hof zu Hagnau in Gegenwart des Abts Alfons [I. Stadelmayr] und des Dr. iur. Johann Francisc Sprenger, Rat und Kanzler des Klosters, vorgenommene Huldigung der Weingartener Leibeigenen in der Vogtei Ittendorf, namentlich in den Orten Hagnau, Frenkenbach, Reute, Ittendorf, Hundweiler, Kippenhausen und Hornlachen (=Harlachen). Nach einer Ansprache Dr. Sprengers gratulieren die Leibeigenen durch Hofmeister Heinrich Bürck dem Abt zur Wahl und leisten den Huldigungseid.
Von Bruder Her[mann?] genannt Ufhover, Konverse in Weingarten und Pfleger ("procurator") des Hofs zu Hagnau ("Hagenowe"), erstelltes Verzeichnis (Zinsrodel) von Besitzungen und Einkünften des genannten Hofs, namentlich bezeugt von Burchardus genannt Selman und Meiern ("villici") des Hofs in Frenkenbach ("Freinkenbach"). Aufgeführt werden Abgaben an Geld, Getreide und anderem mit den Namen der Zinspflichtigen aus den Orten Hagnau, Rieth (=Ried), "Enahoven", Kippenhausen, Rüti (=Reute), Hundweiler, "Wolfshusen", Frenkenbach (mit Anhube, Niederhof, Sutershub), Weiler ("Willar"), ferner in den auswärtigen Besitzungen Rambrehtzhoven (=Rammetshofen), Lottenweiler, Craigenberg (=Krehenberg) und Ellenweiler. Angefügt Auflistung der von dem ausstellenden Pfleger getätigten Güterkäufe (Höfe, Äcker, Wälder, Weinberge, Wiesen) in Hagnau, Rüti (=Reute), Weiler, Frenkenbach, "Schairtlinsmüli". Dazwischen bzw. am Schluß Notizen über Leibeigenschaft sowie Dienst- und Gerichtspflichtigkeit der Bauern gegenüber dem Abt bzw. dessen Hof in Hagnau.
Notar Georg Krenckel, Bürger zu Altdorf genannt Weingarten, beurkundet die im Weingartener Hof zu Hagnau in Gegenwart des Abts Franciscus [Dietrich] und zweier Konventualen stattfindende Huldigung der in der Vogtei Ittendorf ansässigen Weingartener Leibeigenen zu Hagnau, Frenkenbach, Reute, Ittendorf, Gundtweiler (=Gundertweiler), Kippenhausen und Immenstaad. Anwesend waren ferner Dr. iur. Albrecht Everhardt, kaiserlicher Rat, und Johann Martini, Weingartener Sekretär. Nach einem Vortrag Dr. Everhardts, in dem er den Leibeigenen versprach, der Abt wolle ihnen ein gnädiger Herr, "ja vatter" sein, gratulierte Johann Raminger als weingartischer Hofmeister in Hagnau namens der Leibeigenen zum Antritt der Regierung. Darauf erfolgte die Huldigung, wobei der Sekretär die Eidesformel verlas.
Georg [Wegelin], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten vergleichen sich mit Bürgermeister, Rat und Gemeinde von Überlingen über nachbarliche Streitigkeiten, betreffend unter anderem Jurisdiktion im Weingartener Hof zu Hagnau, in der Kraftshube und der Karrerin Gütlein, Weingartener Leibeigene in den Vogteien Ittendorf und Hagnau, namentlich Heiraten mit Überlinger Leibeigenen, Geltung Überlinger Statuten für die Weingartener, Vereidigung der Torkelleute, Reisgeld, Bevogtung der Weingartener Leibeigenen, Heiligenrechnung in Kippenhausen.
Konrad Pfau von Frickingen, ehemaliger Bannwart im Weingartener Hof zu Hagnau, übergibt Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, altershalber für ein Leibgeding im Weingartener Hof zu Hagnau zwei Zinsbriefe, einen über 1 fl 15 Böhmisch, ausgestellt von Veit Spiegler zu Frenkenbach am St. Georgstag (23. April) 1548, den anderen über 17 Böhmisch, ausgestellt von Hans Pfau in Immenstaad an Jubilate (8. Mai) 1541.
Raphael [Gottrau], Abt, sowie Dekan und Kapitel von Einsiedeln verkaufen Willibald [Kobolt], Abt von Weingarten, für 132000 fl die Herrschaft und Vogtei Ittendorf und Hagnau, wie sie 1650 von Stadt und Spital Überlingen erworben wurden. Verkauft werden ferner Zehntrechte in Markdorf, Frenkenbach und Kippenhausen sowie das "dörfli" Wirrensegel, wie man es 1652 vom Kloster Salem an sich gebracht hat. Ausgenommen vom Verkauf sind die Vogtei Anhausen (=Ahausen) und die dortige Untermühle, die vom Stift Lindau zu Lehen rührt, rückständige Darlehen und Forderungen an die Untertanen sowie Lagerfässer in Ittendorf, Hagnau und Markdorf. Weingarten will auch daran mitwirken, daß Einsiedeln beim Reichshofrat die malefizische hohe Obrigkeit der Propstei St. Gerold zuerkannt wird. Es gewährt weitere Zugeständnisse bei der Aberntung von Reben St. Gerolds in der Herrschaft Blumenegg. Weitere Bestimmungen betreffend Stiftung einer Kaplanei und die Fabrik in Ittendorf.
Hans Waibel, Zunftmeister und Ausvogt der Vogtei Ittendorf, Konrad Eschlinsperger, beide des Rats, Christoph Betz d.Ä. zu Ittendorf, alle Bürger zu Überlingen, Martin R[...], Ammann in Hagnau, entscheiden als von Bürgermeister und Rat zu Überlingen ernannte Schiedsleute zwischen Ammann, Dorfmeister und Gemeinde zu Kippenhausen bzw. Reute in einer Weidestreitigkeit an einem Ort genannt "im Roßenriet". Die Schiedsleute legen nach Augenscheineinnahme die beiderseitigen Weidebezirke fest.
Heinz Weber genannt "Dätzahainz" zu Frenkenbach bekennt, daß Erhard [Fridang], Abt zu Weingarten, ihm, seiner Ehefrau Anne Schäffelerin und allen jetzt vorhandenen und noch kommenden Kindern auf Lebenszeit zwei Güter in Frenkenbach verliehen hat, eines genannt der Meierhof ("Maigerhof"), das andere Jäken Pantelis Gut. Die Beliehenen entrichten jährlich für den Meierhof 1 lb 10 ß d in der jeweils zu Hagnau gängigen Währung, 3 Malter Vesen, 2 Malter 10 Viertel Hafer Konstanzer Maßes, 4 Herbsthühner, 100 Eier. Von dem Meierhof müssen sie jährlich 2 Fuder Mist mit ihrem Wagen an den Ackerbau des Klosters zu Hagnau führen, während der Ernte zwei Tage lang Garben in den dortigen Weingartener Hof. Weiter leisten sie Dienste mit Mist- und Holzfuhren sowie Ackern ("eren"=Aren). In den nach Frenkenbach gehörenden Wäldern dürfen sie nur im bisher üblichen Umfang Holz holen. Sie bezahlen auch das jährliche Vogtgeld nach Ittendorf. Von dem kleineren Gut entrichten sie, was bisher üblich war und sich aus den Rödeln des Klosters ergibt, ferner leisten sie Dienste und zahlen das Vogtrecht nach Ittendorf. Der Abt kann den Weiher in Frenkenbach vergrößern ohne Minderung der Zinsen.
Martin Krumb, Ammann der Stadt Überlingen in Hagnau, beurkundet Urteil des Gerichts in Streit des Balthasar Stamler, Simon Ainhart und Genossen zu Kippenhausen mit Hans Raiter, Weingartener Hofmeister in Hagnau, über 2 Stück vergantete Reben des Martin Maug von Kippenhausen am Fuchsberg zwischen Lux Rieters und Hans Straussers Reben. Streit, ob Stamler und Genossen gewußt haben, daß der Weingarten wüst und in Unbau lag. Da sie den ihnen auferlegten Parteieid nicht leisten, obsiegt Weingarten.
Martin Krumb, Ammann der Stadt Überlingen in Hagnau, beurkundet Gantbrief des Gerichts. Darin werden auf Antrag von Jos Zipperlin, Schaffner des Veit Raiter, Konventual zu Weingarten und Hofherr des Münchhofs in Hagnau, dem Kloster 2 Rebstücke zugesprochen. Die Martin Maug in Kippenhausen gehörenden Rebstücke am Fuchsberg zwischen den Reben Lukas Rieters und Hans Straussers zu Frenkenbach waren wegen rückständiger Bodenzinsen von 6 Eimern Wein jährlich vergantet worden.